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28. Mai 2020

Restrukturierung: Keine Scheu vor harten Maßnahmen


In einer wirtschaftlichen Krisensituation wie der Corona-Pandemie ist schnelle, strukturierte und professionelle Hilfe gefragt. Besonders kommt es dabei auf hohe Geschwindigkeit an, um den Anschluss an den Markt nicht zu verlieren.

Von Frank Kirsten, Steuerberater und Partner 

Eine unternehmerische Fehlentscheidung, die falsche Produktauswahl, eine unvorhergesehene Investition, Krankheit des Geschäftsführers oder auch eine abschwächende Konjunktur, wie wir sie jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie sehen: Für eine wirtschaftliche Krise im Unternehmen gibt es viele Gründe. Kaum eine Branche kann sich solchen Mechanismen entziehen und sich im gesamten Lebenszyklus allen kritischen Situationen widersetzen. Dementsprechend können alle Unternehmen konjunkturelle Veränderungen und andere Ereignisse unmittelbar spüren.

Wichtig ist, dann nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr ist schnelle, strukturierte und professionelle Hilfe gefragt, um das Geschäft so zügig wie möglich wieder auf die rechte Spur zu bringen – und damit natürlich auch so negative Konsequenzen wie die Insolvenz zu vermeiden. Dabei ist es nicht ausreichend, einbrechenden Umsätzen und Erträgen nur mit regelmäßigen Neukrediten oder staatlichen Hilfsmaßnahmen zu begegnen. Sondern es müssen Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen werden – auch wenn diese hart sein können.

Was sind die tatsächlichen Auslöser einer wirtschaftlichen Krise?

Im Fokus steht die Ursachenforschung, die mit einem umfangreichen Fragenkatalog verbunden ist – denn nicht immer ist die Corona-Pandemie der tatsächliche Auslöser einer wirtschaftlichen Krise. Daher müssen wesentliche Fragen beantwortet werden: Woher rühren die Probleme? Sind die Produkte veraltet? Wurden Management-Fehler gemacht oder interne Prozesse und Strukturen falsch aufgestellt? Wurde nicht genug investiert, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten? Sind die Führungskräfte überfordert, oder werden die falschen Mitarbeiter an den falschen Stellen eingesetzt? Ist die Geschäftsstrategie einfach nicht mehr tragbar?

Der Unternehmer muss den Willen besitzen, Probleme schonungslos zu besprechen und diese ebenso schonungslos anzugehen. Sonst steuert er sehenden Auges der finanziellen Katastrophe entgegen und wird sein Unternehmen kaum retten können. Und selbst wenn die Corona-Pandemie einen massiven Beitrag zur wirtschaftlichen Verwerfung geleistet hat: Durch eine professionelle Restrukturierung kann die Basis gelegt werden, um stark vom wirtschaftlichen Wiederaufschwung zu profitieren und mit effizienteren Strukturen bessere Ergebnisse zu erzielen.

Wiedereinstieg in die erfolgreiche Tätigkeit erleichtern

In allen Branchen ist es besonders wichtig, schnell zu sein. Die Entwicklungen in der internationalen Wirtschaft lassen kaum die Möglichkeit zu, länger Atem zu holen – das kann Fluch und Segen zugleich sein. Denn die Chancen, die sich gut aufgestellten Unternehmen aus Gewerbe und Dienstleistungen bieten, werden umso größer, wenn ein Konkurrent in einer Situation nicht lieferfähig ist. Eben weil er sich in einer Krise befindet und die Restrukturierung noch nicht angepackt worden ist. Das bedeutet: Je länger der Unternehmer mit den echten leistungswirtschaftlichen Schritten wartet, desto mehr entgleitet ihm der Marktzugang, und der Wiedereinstieg in die erfolgreiche Tätigkeit wird komplizierter – mit ungewissem Ausgang.

Es kommt deshalb darauf an, gemeinsam mit einem versierten Restrukturierungsberater branchenspezifisch die richtigen Maßnahmen festzulegen. Hat ein Unternehmen beispielsweise durch mangelnde Innovationsfähigkeit den Anschluss an den Wettbewerb verpasst und dadurch an Umsatz- und Ertragsstärke eingebüßt, kann durch eine systematische und strategische Änderung am Geschäftsmodell, der Marktausrichtung oder des Produktspektrums die Konkurrenzfähigkeit wiederhergestellt werden. Zugleich ist es manchmal notwendig, auch die kaufmännischen Strukturen zu überprüfen und das Management an sich auf die weiteren Herausforderungen vorzubereiten.

Sind diese Schritte gelungen, steht einer erfolgreichen wirtschaftlichen Zukunft nichts im Wege. Und Unternehmen sichern sich durch professionelle Strukturen einen Marktvorsprung und schützen die Substanz auch gegen weitere Krisen. Das schafft Ruhe und Gelassenheit.




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